Sonntag, 21. Februar 2010

Freitag, 19. Februar 2010

Bilder aus der Vorbereitung...

Midan Tahrir am 31. Januar 2010. Die Party ist in der ganzen Stadt. Die Party ist in aller Blut. Ägypten schlägt Ghana 1:0. Zum dritten Mal in Folge holt Ägypten den Africa-Cup nach Hause. Wir sind Freunde, weil Mohamed Zidan der ägyptische Nationalspieler ansonsten beim BVB engagiert ist.

Warum Kairo?

Seit 2008 begeistere ich mich für den französischen Fotografen Denis Dailleux, der in Kairo lebt und arbeitet. Seine Bildsprache und die Umsetzung technischer Besonderheiten haben mich begeistert. Durch scheinbare Parallelitäten in unseren Lebensgeschichten und Arbeitsweisen, konnte ich zudem noch vieles Neues für mich entdecken, was meinen Horizont erweitert hat, hinsichtlich des Umgangs mit Unschärfen in Bildern und der Authentizität von Fotografie (Posen). Nachdem ich die Chance hatte ihn kennen zu lernen, habe ich auch nun die Chance ihn jeder Zeit anzusprechen. Zum einen um meine eigene Bildsprache weiterzuentwickeln oder zu personalisieren und zum anderen, meine Bildideen exakt umzusetzen zu können.
Als eine Idee von ihm geboren war, ihn vor Ort in Kairo zu besuchen, begann ich mich auch mit Ägypten zu beschäftigen. Ein Selbstläufer, denn meine Beschäftigung erstreckte sich über neue und alte Medien, angefangen mit Reiseführern und Dokumentationen, Büchern und Artikeln. Ich informierte mich über Religion und Politik, nach dem Sommer 2009 fand ich mich gar in einem Arabisch Kurs wieder, der zum Teil aus Schrift und Sprache aber auch etwas aus Erfahrung und somit Soziologie zu tun hatte.
Mein Anliegen war es beim Bereisen des Landes Respekt denen zu zollen, mit denen ich mich beschäftigen möchte und hatte erfahren, dass Höflichkeit mit offenen Armen begrüßt würde.

Das Internet hat mir geholfen beim Knüpfen von Netzwerken, hinsichtlich einer bestimmten Schicht, denn, nur ihr ist es vorbehalten auch das Internet nutzen zu können. Ebenso fand ich ein Zimmer,  Kontakt zu einem anderen deutschen Fotografen, der seit acht Jahren vor Ort lebt und Menschen, die mir als Führer fungieren wollen, deren Lustgewinn wiederum im Sprechen der deutschen Sprache liegt.

Um all diese Angebote zu überprüfen, habe ich zwischen dem 23.01. und dem 03.02.2010 einen Kurzaufenthalt in Kairo gemacht. Ich wollte die Angebote verifiziert wissen, bevor ich mein Diplomthema benannte. Vor Ort empfing mich eine nicht geahnte Herzlichkeit und ich hatte die Gelegenheit mein Netzwerk direkt ausbauen zu können und so Ansatzpunkte zu haben, um überhaupt Bilder entstehen lassen zu können.

Nach diesem Kurztrip konnte ich mein eigentliches Konzept erneut konkretisieren und stelle fest, dass es mir nicht mehr so sehr darum geht, nur das Verborgene zu zeigen, sondern, dass mein Aufhänger die Familie ist.  ... Aber mehr vom Konzept gehört ja hier nicht hin!

Mittwoch, 17. Februar 2010

Das eigentliche Vorwort....

Seit 2004 studiere ich Kommunikationsdesign an der Fachhochschule Dortmund mit der Fachrichtung Fotografie. Mein Betätigungsfeld in der Fotografie sehe ich vorwiegend im Kreis der sozialen Thematiken. Ich beschäftige mich daher eher mit gesellschaftlichen Randthemen oder sozialen Nischen.

Meine fotografischen Reisen haben das Ziel etwas zu entdecken, nicht aufzudecken oder bloßzustellen, nur sichtbar und erkennbar machen. Hierbei widme ich mich meiner selbstgewählten Themen sehr ausgiebig und lege großen Wert auf eine anspruchsvolle Recherche. Meine Bildwelten möchte ich durch die Recherchearbeit, Zeit und finanziellen Aufwand als 'investigative' Fotografie benennen dürfen.

Die Kommunikation mit dem Menschen steht für mich an erster Stelle, denn er ist es, den ich am Ende für mein Vorhaben gewinnen möchte. Das Wort steht also vor dem Bild. Ohne ein Wissen, um den Menschen und seiner speziellen Situation in seiner Gesellschaft, meine ich, kann ich kein adäquates Abbild schaffen, oder keines, das dem Menschen entspricht. Meine Arbeit steht dafür, ein würdevolles und positives Bild zu schaffen, keines, das in Verbindung gebracht werden soll mit karitativem Flehen oder Schwäche.

Die Kamera ermöglicht mir das festzuhalten, was sichtbar wird nach einer Eingewöhnungszeit und einem Kennenlernen meines Gegenübers, durch ganz handfeste Dinge wie gemeinsames Essen, Gespräche, Spiele oder auch Arbeit. So schaffe ich mir eine Basis mit den Menschen zusammen ein kleines bisschen mehr seine Welt zu verstehen und zu erleben.

Die Momente die ich festhalten möchte, sind Ausschnitte aus kleinen Alltagsgeschichten und Erlebnissen, die in ihrer Anhäufung ein Menschenleben ausmachen können.

Warum Kairo? Dazu demnächst:-)

Dienstag, 16. Februar 2010

Reisepass-Alarm!

Franfurt ist mit Abstand die hässlichste Stadt die ich heute kennenlernen musste. Ich habe heute mein Visum für Kairo im ägyptischen Konsulat dort bekommen. Ab Einreise, darf ich drei Monate bleiben - Zeit genug (!?) um mein Diplom in Kairo anzufertigen. Das angestrebte Reisedatum ist der 16.03.2010.
Nachdem ich gestern (Rosenmontag!) beim Konsulat angerufen habe und erfahren hatte, dass ich für meine Visumsanfrage eine andere Nummer wählen müsse, sagt ich, dass ich diese bereits hätte und wollte eine viel dringlichere Angelegenheit zur Sprache bringen, aber am anderen Ende wurde dann einfach aufgelegt. Das muss an Frankfurt liegen - totsicher, da will niemand wirklich sein, oder? Es hat zwar einen Fluss, aber der scheint ungenutzt in der Stadt rumzufliessen. Am Wasser gibt es keine Menschen, nur Jogger, also Typen, die am Wasser entlang stadtauswerts laufen. Als ich später mit dem Visum in der Hand mein Navi konsultierte, um mein Auto wiederzufinden, entdecke ich im Navi unter der Rubrik Sehenswürdigkeiten auch Friedhöfe, Andachtsorte aber auch die Landesgrenzen! Die nächste Fluchtmöglichkeit ist mit Frankreich ca. 137 km angegeben.