Donnerstag, 18. März 2010

Ich sehe mich in jedem Raum. Ich bin angekommen. Ich wohne.

Im Taxi gestern zu meiner Herberge fuhr ich im Stau und es war Sonnenuntergang. Ein Schwelen oder Summen erfüllte die warme Luft, die Muezzine erhoben ihre Stimmen und ich meine ja die Stadt wurde für eine Sekunde andächtig, vielleicht war ich das auch bloß. Das Licht wechselte von Tag auf Neon und Mischlicht, wie der Fotograf so sagt. Ich wusste plötzlich wieder genau was ich hier wollte, wenn ich das auch in der Panik der Fliegerei für einen Moment vergessen hatte.

Über meine Unterkunft werde ich nicht viel erzählen, es sei denn meine freundliche Unterbringerin hat nichts dagegen. Es sei so viel gesagt, dass in jedem Raum ein Riesenspiegel hängt, weshalb ich mir ständig selbst begegne und etliche kleine Lichtquellen untergebracht sind, was atmosphärisch der Hammer ist, aber wenn man abends der Letzte ist, hat man ordentlich auszuknipsen. Ich wollte ein Foto einstellen und stelle gerade fest: Mein Kartenleser liegt daheim. Ist das jetzt der erste Punkt einer langen Liste, derer Dinge die ich in Deutschland vergessen habe? Sollte ich diese Dinge mit einer Farbe hervorheben?

Jetzt wird organisiert und das Telefon fit gemacht für Verabredungen. Meine Unterkunft in Doqqi (westlicher Stadtteil) macht es mir möglich einen Rückzugspunkt und gleichzeitig auch etwas westlichen Luxus zu haben.

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