Sonntag, 30. Mai 2010

Donnerstag, 27. Mai 2010

19 Filme und viel zu zeigen...

So jetzt die richtige Auflösung. Heute Abend eine Party und um 4 Uhr wieder auf die Strasse zum Arbeiten. Bis morgen Nachmittag!

Dienstag, 25. Mai 2010

Schlaflos in Kairo

Nach zwei fantastischen Tagen (rein fotografisch) bin ich etwas platt aber ich haue weiter rein, denn man kann schon fast die Tage zählen, da ich hier gut angekommen bin und sehr viele Bekannte bis hin zu Freunden habe, werde ich Kairo und seine Menschen sehr vermissen.
Am 15.06. werde ich wieder zurück sein in Deutschland, wenn die Air Berlin mitspielt, aber die haben ja einen klasse Service. Am 07.06. kommt Henning und wir verbringen noch eine Woche zusammen hier, allerdings wird es trotzdem Arbeit sein.
Neue Bilder gibt es in 2-3 Tagen, da ich viel gesammelt habe und nun auf 19 Filme warte, die nur der Steve entwickeln darf, der die besten Hände für diese Dinge hat.
Gestern hatte mein kleiner Assistent Geburtstag, aber anstatt zu feiern hat der den Abend und die Nacht mit mir auf der Straße verbracht. Im Khan El-Khalili, Café Fishawi, Azhar Park und weitere Gassen, die ich noch festhalten wollte. Wir haben uns von einem seiner 22 Cousins fahren lassen, der Ibrahim heißt.
Der Knackpunkt der mir noch bevor steht, den ich aber als unerlässlich sehe ist ein Hammam, also ein Bad, welches ich wegen der Farbstimmungen gerne besichtigen würde, aber das ist natürlich nicht einfach. Ich arbeite daran mit einem weiteren Kontakt, der sich aufgetan hat. Für die ruhigeren Bilder wäre das noch das Sahnehäubchen.

Montag, 24. Mai 2010

Samstag, 22. Mai 2010

39° und kein Schatten

Ich werde obschon ich viel arbeite, langsam etwas schwachnervig, denn meine Zeit läuft ab. Das merke ich immer wenn ich meine Kostenaufstellung mache. Und heute habe ich festgestellt, dass ich spätestens in 25 Tagen das Land verlassen muss.

Ich bin für eine Woche nun auf das Hausdach gezogen denn das Haus platzt aus allen Nähten von Besuch. Also lebe ich jetzt hier wie Karlsson vom Dach. Dazu möchte ich mal direkt einige Bilder zeigen, weil ich es selbst gar nicht glauben kann. Nachteile: Es ist auch bei 31° so heiß, dass ich mich per se lieber auf der Straße aufhalte, denn sonst werde ich gaga. Der Vorzug des Quartiers? 350qm Dachterrasse. Und das ist nicht übertrieben. Wenn ich jetzt auch noch meinen Körper bräunen könnte, würde ich nach Deutschland zurückkehren wie ein Nubier, dennoch lasse ich das lieber und trage weiterhin schön lange schwarze Hosen.

Mein Ausblick aufs Nachbarhaus
 
Der lustige Gasherd
 
Meine beiden Haustiere
 
Das Rauschen
 
Der Salon
 
Die Küche
 
Und im Hintergrund geht es zu der Terrasse
 
Spannung...
 
Ein Törchen...
 
Geradeaus...
 
...und linksrum und da gehts noch weiter!

Also wie man sieht geht es mit den Umständen entsprechend;-)

Donnerstag, 20. Mai 2010

Verhaftet!

Bei meinem zweiten Versuch einem Zementwerk in Helwan näher zu kommen, laufe ich mit meinem, nunmehr Dolmetscher und Assistenten, aber doch eher Freund Ahmed ‚Ota‘ über feinstaubige Hügel hin zum Zementwerk. Wir haben uns wohl von hinten angepirscht. Kein Schild, kein Zaun. Als dann ich meinen Film wechsle und wir sitzen da so am Wegesrand kommt die Werkspolizei und nimmt uns mit dem Auto mit und macht ein Riesenaufstand. Sie stellen 1000 Fragen, dahingehend wer wir sind, was wir hier machen, warum ich fotografiere, wie wir uns kennengelernt hätten und so weiter. Nachdem ‚Ota‘ alle Fragen beatwortet hat und man unsere Personalien aufgenommen hat, um uns herum stehen mittlerweile 15 Menschen, muss ich leider meinen Film rausrücken und meine letzten 7 Bilder sind leider futsch. Dann höre ich ein ‚Welcome in Egypt‘ und wir können gehen. Ich hoffe der Kleine bekommt keinen Ärger. Ich trage keinen Pass bei mir und sage aber als sie lauter werden, wir können das auch vom Konsulat regeln lassen, dann werden wir gebeten, nein, eher wird uns angetragen auf keinen Fall mit der Polizei in Kontakt zu treten, schon gar nicht mit der Botschaft. Der Weg wird uns gewiesen und mit fehlen hier mal 7 Bilder. Schade, aber immerhin habe ich das Werk nun von innen gesehen.
Mein kleiner Freund hat natürlich jetzt Angst vor Konsequenzen, was ich bei dem Benehmen auch verstehen kann, ich hab es ja da mal einfach, indem ich die Botschaft anrufen kann, aber das schützt ihn leider nicht vor unbequemen Fragen

Reise Reise...

Mittwoch, 19. Mai 2010

... das vergangene Wochenende in Alexandria...

Kaufrausch beginnen oder Café-Tour machen? Das sehr geschichtsträchtige und geschäftstüchtige Alexandria spricht mich erneut nicht so sehr an. Diesmal bin ich nicht zum Planschen hier, sondern mit zwei Männern verabredet, die ich fotografieren will und aus Kairo kenne. Leider gestaltet sich das als ‚eher schwierig‘ und die Termine rutschen weiter über den Tag nach hinten bis zu morgen. So sitze ich dann echt in einem Café und das kann ich nicht mal genießen, denn irgendwie geht es von meiner Arbeitszeit ab. Warten, dass der Tag beginnt.
Da ich in einem ‚billigen‘ Hotel abgestiegen bin konnte ich auch schon ein Frühstück genießen. Ich hatte die Wahl zwischen ‚Oriental‘ und ‚Intercontinental‘ Breakfast. Ich wähle ‚Intercontinental‘ denn dazu gehört ein Kaffee. Eine unglaublich dicke Frau betritt den Raum, vor sich mit weitausgestreckten, massiven Armen ein riesiges rundes Tablett, sie lacht, knallt das Tablett auf den Tisch, serviert heiße Bohnen mit Zitrone und Kaffee mit Milch (Igitt!) Sie gluckst und sagt ‚Interoriental‘, dann lässt sie zum Bohnenpamp noch ein hartgekochtes Ei rüberwachsen, aber ohne Salz. Ich muss echt lachen, ich würde wirklich gerne mein Gesicht gesehen haben.

Wenn man so Zeit hat….

Neben mir im Frühstücksraum sitzt ein altes Ehepaar mit dem Rücken zu mir, beide dem Fenster zugewandt, was ein gutes Licht auf folgende Situation wirft. Ich versuche zu erraten, wie alt sie wohl sind, er gebückt im Anzug, sie mit Kopftuch und Brille, sie schauen wie um die 70 aus, aber ihren Bewegungen nach haben sie die 80 passiert. Sie haben einen zärtlichen Umgang miteinander. Blicke und kleine Gestiken, man kennt sich eben.
Der Mann isst auch die Bohnen aus dem Napf (Foul). Es handelt sich um Fava- oder auch Saubohne genannt. Die Böhnchen werden in ihrem dicken Saft erst mit der Gabel zermanscht und mit Zitrone beträufelt und anschließend mit Brot geschaufelt. Er verteilt schon während des Manschens die Pampe über den Napfrand auf den Tisch und besudelt den Tisch und die nähere Umgebung, also seine Anzugärmel, während sie ihren Tee ‚zurecht macht‘. Ein Glas mit schwarzem Tee, das zur Hälfte in ein umstehendes Glas geleert wird. Die Hälfte die sie vor sich stehen hat wird nun mit 5 Süßstoff versehen und aufgefüllt mit Dosenmilch. Er hat mittlerweile die Foul-Pampe an den Händen und in einem größeren Radius durch seine Ärmel verteilt. ‚Sie‘ trinkt das Glas halbleer und als sie erneut das nun halbvolle Glas versucht aufzufüllen mit Dosenmilch, schmunzelt er und versucht sie mit seinem rechten Foul-Arm aufzuhalten. Er raunzt etwas und hält sie liebevoll am Arm. Sie grinst und füllt Tee nach und ein bisschen Dosenmilch. Er hat nun auch sie eingesaut mit dem Bohnenmus. Aber sie scheinen das nicht zu bemerken.
Eine Tortenschlacht hätte nicht effektiver sein können.

Die Nacht vor dieser werde ich von Karam zu einer Stippvisite eingeladen durch Alexandria. Zurück im Hotel: Ventilator an / Schnupfengefahr, Ventilator aus / Mückenalarm. Ergo: Ich stelle das Gerät auf Schnupfen. Der TV läuft und schaltet sich aber dank Stromausfall nach nur wenigen Minuten aus. Morgens in der Nasszelle kann man das Wasser kalt (rot) oder eiskalt (blau) haben. Ich wähle schnupfenfreundlich ‚rot‘.

Karam ist hyperaktiv. Er ist 20 und lebt mit seiner Familie in Alexandria. Er geht zur Schule und versteht nach nur kurzer Zeit, was ich für Lichtstimmungen auch hier in Alexandria suche, er redet in einer unglaublichen Geschwindigkeit englisch und setzt dieses lustige a- oder e- vor einige Worte, was die Ägypter gerne machen. Beispiel: ‚I e-must tell you a-something about the girl with a-golden hair’
Das klingt sehr fließend aber auch deshalb sehr irritierend und fremd.
Letzten Endes fotografiere ich ihn, weil die beiden Typen dann abspringen und es ist schade, aber auch nicht zu ändern. Meinen zweiten Abend verbringe ich dann in Agamy mit Benedikt, einem Deutschen (oder man kann sogar Dortmunder sagen), wir sitzen in der Strandbar und quasseln, währen Stromausfall ist. Das Bier schmeckt gut. Wir suchen immer noch nach Menschen, die wir beide kennen sollten, aber finden erneut keine. Ich habe ihn in Kairo auf einem Hoteldach kennengelernt und bei meinem letzten Aufenthalt in Alex mit Paul, haben wir in seinem Chalet am Strand gewohnt.
Am nächsten Tag verlasse ich Alexandria.

Kairoer Käsebrottag!

Wenn ich es schaffe ein gutes Bild zu machen, dann habe ich sicher Fingerabdrücke auf den Negativen. Bei der neuen Rutsche habe ich dann alleine mal eben 4 Stunden damit zugebracht, die Negative von Touchern zu befreien, was nicht etwa klitzekleine Spuren von Fingern sind, sondern diesmal echt aussieht als hätte man meinen Film als Butterbrotpapier benutzt. Wieder schimpfen mit dem Labor. Sie schaffen es, dass jedes Mal irgendetwas nicht in Ordnung ist, nur will ich ja auch nicht ohne Ende meckern. Auf jeden Fall werde ich mich jetzt immer tief verbeugen, wenn ich etwas in Herdecke bei der Firma Schilderoth abhole.

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